Name: Ute Opitz
Geburtstag: 14. 06. 1967
Geburtsort: Gelsenkirchen
Rang: Kapitän
Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als die Idee für meine Shanty-Sendung geboren wurde. Es war ein strahlend schöner Morgen in Rinteln, und der Duft von frisch gebrühtem Kaffee lag in der Luft. Mein Vater saß nicht mehr wie gewohnt am Küchentisch, wo ich noch in Gelsenkirchen wohnte, denn er war bereits Jahre zuvor verstorben. Ich sehe immer noch sein Gesicht vor mir, wo die Augen vor Freude strahlten, wenn er in den Erinnerungen schwelgte. "Ute", sagte er damals mit seiner rauen Stimme, "die Lieder der See sind mehr als nur Melodien; sie erzählen Geschichten." Diese Worte hallten in meinem Kopf wider und ließen eine Flamme der Inspiration auflodern.Nach einigen Überlegungen beschloss ich, mein eigenes Shanty-Format zu entwickeln. Die Leidenschaft für diese Lieder war tief in mir verwurzelt – das wusste ich schon lange. Ich nahm all meinen Mut zusammen und stellte Klaus diesen Vorschlag vor: eine Sendung mit Themen wie Seefahrt, Schiffe Bräuche, Inseln und mehr, und dieses dann untermalt mit Shantys.! Zu meiner großen Freude wurde meine Idee sofort angenommen. Ich konnte es kaum fassen! Das Ruhrgebiet hatte seine Wurzeln nicht nur im Bergbau, sondern auch im maritimen Erbe.Mit jedem neuen Song wuchs mein Enthusiasmus weiter. Ich tauchte tiefer in die Welt des Shanties ein – erforschte ihre Ursprünge und traf Musiker aus aller Herren Länder, die bereit waren, ihre Geschichten mit mir zu teilen. Schnell entwickelte sich daraus ein ganzer Kanal voller pulsierender Melodien und Geschichten von Wind und Wetter.Ein ganz besonderes Highlight kam noch: Klaus – mein Partner aus Leidenschaft – schlug vor, unser zweites Eheversprechen auf einem Leuchtturm abzulegen! Pilsum war perfekt dafür; dieser malerische Ort direkt an der Nordsee bot die ideale Kulisse für diesen besonderen Moment zwischen uns beiden Seefahrern des Lebens. Der Leuchtturm strahlte nicht nur Licht aus; er symbolisierte auch unsere gemeinsamen Träume und Hoffnungen.Jetzt leben wir also gemeinsam in Ostfriesland nahe diesem schönen Leuchtturm und genießen jeden Tag voller Ruhe und Gelassenheit. Doch damit nicht genug! Unser Verlangen nach dem Erhalt dieses einzigartigen Liedguts ist so groß wie je zuvor. Gemeinsam setzen Klaus und ich alles daran, dass diese wunderbaren Melodien nicht in Vergessenheit geraten.Es ist eine Herzensangelegenheit geworden: Die Tradition des Shantys lebendig halten!So zieht es uns immer wieder hinaus ins Abenteuer – sei es bei einer kleinen Hafenfeier oder einem großen Festival am Meer –, um den Geist dieser Musik weiterzugeben und neue Generationen mit dem Zauber unserer maritimen Kultur anzustecken. Inmitten all dessen bleibt mir stets bewusst: Diese Reise begann einst mit einer einfachen Idee am Küchentisch.…
Name: Klaus - Dieter Opitz
Geburtstag: 15. 01. 1968
Geburtstag: Rehren
Rang: Leichtmatrose
Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem Ute mich fragte, ob wir eine Sendung mit
Shanty´s und Seefahrergeschichten mit ins Programm nehmen. Ich gestehe, dass ich zu diesem Zeitpunkt ein Gegner dieser Musikrichtung war. Als Musikredakteur war ich es gewohnt, die Vielfalt der Musik zu erkunden – von klassischen Symphonien bis hin zu modernen Pop-Hits. Doch als man mir vorschlug, das alte Liedgut der Seefahrer in unser Archiv aufzunehmen, und dann noch eine Sendung ins Programm war ich skeptisch. „Shantys? Wirklich?“, dachte ich bei mir und konnte mich nicht recht mit dieser rauen und oft unmelodischen Form der Volksmusik identifizieren. Aber wie das Leben so spielt: Manchmal muss man sich seinen Vorurteilen stellen, und außerdem richtet sich das Programm nicht nach mir, sondern nach den Hörern. Ich gab Ute die Erlaubnis, und siehe da Ihre Idee funktionierte, und wir erreichten Menschen, die sonst gar nicht bei uns gelandet wären. Von da an begann ich meine Recherchen und tauchte tief in die Welt der Shantys ein. Zuerst schien es mir eine mühsame Aufgabe; die Lieder waren einfach gestrickt und drehten sich häufig um harte Arbeit und raue See. Doch je mehr Zeit ich damit verbrachte, desto mehr entdeckte ich die Kraft hinter diesen Gesängen. Es war nicht nur die Melodie oder der Rhythmus – es waren die Geschichten! Die Texte erzählten von tapferen Seeleuten, stürmischen Nächten auf dem offenen Meer und einer Kameradschaft, die durch nichts erschüttert werden konnte. Diese Lieder waren das Echo eines Lebens voller Abenteuer und Herausforderungen. Ich spürte plötzlich ich diese Verbindung zur Tradition; es war nicht nur Musik – es war eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart! Je mehr Zeit verging, desto klarer wurde mir: Auch wenn viele Chöre heute kämpfen müssen ums Überleben ihrer Art – ihr Liedgut ist wertvoller denn je! In jedem Shanty steckt ein Stück Geschichte, das bewahrt werden sollte für kommende Generationen. Ich begann aktiv nach weiteren Chören, und auch nach längst verschollenen Chören Ausschau zu halten und zu suchen. Der Gedanke daran erfüllte mich mit einer unbeschreiblichen Freude: Wir konnten etwas bewirken! Das Bewahren dieser musikalischen Schätze wurde mein persönliches Anliegen. Heute bin ich stolz darauf sagen zu können: Ich habe meinen Blickwinkel verändert! Die raue Ehrfurcht des Meeres hat auch mich erreicht; sie hat meine Leidenschaft für diese besondere Musik entfacht. Und nun kann auch jeder andere spüren: Auch wenn das Liedgut manchmal schwerfällig erscheint – seine Kraft überwindet alle Grenzen! Das Erbe unserer Chöre lebt weiter in uns allen! Mittlerweile haben wir über 100 Chöre im Archiv.